Wo ein Wille ist, ist kein Weg zu weit.

Die Einführungswoche von Refugees go Solar+ bedeutet für die Teilnehmer den Einstieg auf dem Weg zu einer Festanstellung in der Solarbranche. Der Weg ist weit, das Ziel aber jeden Schritt wert.

Montagmorgen in Burgdorf (BE), elf motivierte Personen sitzen im Klassenzimmer. Sie kommen aus der Türkei, aus Afghanistan, Eritrea und Syrien. Sie sind Ökonomen, Schuhmacher, Hochspannungselektriker, Gymnasiallehrer, Teppichknüpfer oder haben direkt nach der Schule ihre Heimat verlassen.

So verschieden die Herkunft und der berufliche Hintergrund der Teilnehmer auch ist – sie alle sind höchst motiviert, sich durch eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt langfristig von der Sozialhilfe zu lösen.

Heute stehen Theorieeinheiten mit praktischen Übungen auf dem Programm. Der Unterricht ist intensiv – noch anstrengender, wenn die entsprechenden Fachwörter auf Deutsch zuerst erlernt werden müssen. Glühbirnen brauchen 10x mehr Strom als LED-Lampen. Was ist der Unterschied zwischen Watt, Volt und Ampere? So misst man den Watt eines Toasters, einer Kaffeemaschine oder eines Wasserkochers. Und so, ob die Batterie einer Solaranlage geladen wird.

Ach ja – dieses Ding hier heisst auf Deutsch «Wechselrichter».

Am Dienstag folgt ein Kurs zur Arbeitssicherheit und am Mittwoch werden die einzelnen Schritte im Programm Refugees go Solar+ genau angeschaut. Das erste Ziel ist ein Praktikum bei einer Solarfirma, dann eine Anstellung im Stundenlohn.

Das ganz grosse Ziel am Ende des Weges ist eine Festanstellung oder eine Lehre in einem mit der Solarbranche verwandten Beruf. Dafür müssen sich die Teilnehmenden aber genau definierte Kompetenzen erarbeiten. Zum Beispiel das Sprachniveau B2 in Deutsch oder Französisch erreichen. Und den Führerausweis erwerben.

Das Ende der Einführungswoche rückt näher. Noch stehen relevante Punkte auf dem Programm: Lohnzahlung, Arbeitszeiterfassung, Arztzeugnisse bei Krankheit – die ganzen Rechte und Pflichten als Arbeitnehmer in der Schweiz. Es ist nicht einfach, hier einen Überblick zu kriegen. Deshalb wird am Freitagmorgen alles Gelernte zusammengefasst, das Wichtigste wiederholt. Gibt es noch Fragen?

Und dann ist es soweit: Die Teilnehmenden erhalten ihre Zertifikate für den erfolgreich absolvierten Einführungskurs. Der erste Schritt ist geschafft!

Es waren anstrengende Tage. Sewar aus Syrien erzählt, dass er im Kanton Schwyz lebe und deshalb täglich einen Weg von 2,5 Stunden – 5 Stunden hin und zurück – auf sich genommen hat. Er strahlt und hält sein Zertifikat in den Händen. Wo ein Wille ist, ist kein Weg zu weit.

Wenn Sie Refugees go Solar+ und die weiteren Projekte von Solafrica unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Fördermitgliedschaft:

Refugees go Solar+ ist ein gemeinsames Programm von Root & Branch und Solafrica.

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