Solafrica und Corona 2.0
In der Schweiz geht es langsam aber sicher zurück zur Normalität. Und auch in Afrika ist die Situation bis jetzt weniger schlimm ausgefallen als befürchtet. Dennoch wird es wohl – wie an vielen anderen Orten auch – noch eine Weile dauern, bis Solafricas Programme wieder in den Normalbetrieb wechseln können.
Von den Ausbildungen in Solartechnik konnte jene in der Demokratischen Republik Kongo Mitte Juni wieder starten und kann dank einer Umstellung im Lehrplan wie geplant Ende Juli abgeschlossen werden. Solafricas Projektpartner, die École professionelle du bâtiment Eproba, nutzte die Zeit ohne Präsenzunterricht für die Repetition des theoretischen Stoffes, was normalerweise erst als letzter Unterrichtsblock vor den Prüfungen stattfindet. Aktuell wird der praktische Unterrichtsteil in kleinen Gruppen nachgeholt und Ende Juli finden dann die Prüfungen statt.
Neustart für Äthiopien und Kenia liegt noch im Dunkeln
Die Ausbildungen in Äthiopien und Kenia sind immer noch ausgesetzt. In Kenia werden die Schulen voraussichtlich im September wieder öffnen und die begonnene Ausbildung in Solartechnik kann dann abgeschlossen werden. Ob im September auch die Ausbildung in Äthiopien wieder aufgenommen werden und gleichzeitig die neuen Schülerinnen und Schüler beginnen können, ist momentan noch unklar. Die bereits ausgebildeten Solartechnikerinnen und Solartechniker aus dem ersten Lehrgang können ihrer Arbeit weiterhin nachgehen und Solarsysteme installieren, denn in den ländlichen Regionen sind die Massnahmen weniger strikt als in den Städten.
Die Klima-Karawane zieht weiter
In Kamerun geht es wieder etwas lockerer zu und her, Schulen und Universitäten sind seit Anfang Juni wieder geöffnet. Kameruns Regierung hat nun auch grünes Licht für die Klima-Karawane gegeben: Die Vorbereitungsbesuche für die Elektrifizierung der 60 ländlichen Gesundheitszentren konnten beginnen. Unsere Projektpartner sind zusammen mit einem Vertreter des kamerunischen Gesundheitsministeriums daran, potenzielle Gesundheitszentren in der Region Adamaoua zu besichtigen und auszuwählen. Dabei haben sie unter anderem wegen der Regenzeit mit unwegsamen Strassen zu kämpfen.
Solarenergie macht Nahrungsmittel länger haltbar
Bei Scouts go Solar sieht es momentan so aus, dass das für August geplante Training höchstwahrscheinlich auf Frühling 2021 verschoben wird. Ende August wird jedoch ein einführendes online Training stattfinden. In der Zwischenzeit führen die bereits ausgebildeten Solarbotschafterinnen und Solarbotschafter ihre Aktivitäten weiterhin online durch und nutzen die Zeit, um Solarmaterial zu entwickeln. Paddington aus Simbabwe beispielsweise hat einen Solartrockner gebaut, mit dem man Gemüse trocknen kann. Das ist gerade in der Zeit von Ausgangssperren wertvoll, um Nahrungsmittel länger haltbar zu machen. Paddington überlegt sich, den selbst hergestellten Solartrockner an ärmere Familien zu verschenken und diese so zu unterstützen.