Eine Umfrage der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES) verdeutlicht: Eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung wünscht sich eine einheimische, erneuerbare und umweltfreundliche Stromversorgung – und ist auch bereit, mehr dafür zu bezahlen. «Es zeigt, dass die Bevölkerung wirklich bereit ist für die Energiewende und diese nicht nur akzeptiert, sondern auch aktiv wünscht», erklärt Felix Nipkow, Leiter des Fachbereichs erneuerbare Energien bei der SES, gegenüber SRF.
Das grösste Potenzial liegt laut Umfrage indes in der Solarenergie. Viele der Befragten wünschen sich, dass der Naturschutz bei der Umstellung auf erneuerbare Energien berücksichtigt werden soll. Hier spielt die Photovoltaik ihren grossen Vorteil gegenüber Wasser- oder Windkraft aus.
Hinzu kommt, dass auf mehr als der Hälfte der 9,6 Millionen Dächer des Landes Photovoltaikanlagen installiert werden könnten. Dies zeigt eine Studie der EPFL zum Solarstrompotenzial der Schweiz. Selbst wenn die Solarpanels nur auf hauptsächlich nach Süden ausgerichteten Dächern installiert würden, könnte dies mehr als 40 Prozent des Strombedarfs der Schweiz decken.
Umsetzung geht schleppend voran
Die flächendeckende Installation von Photovoltaikanlagen auf Hausdächern könnte eine wichtige Rolle beim Übergang zu einem kohlenstoffarmen Energiesystem spielen. Derzeit ist in der Schweiz allerdings erst ein Zehntel des PV-Potenzials erschlossen. Um dies voranzutreiben, lanciert Solafrica jährlich die Solarvignette, welche aktiv die Solarenergie in der Schweiz fördert.
Auch wenn die Energiewende in der Schweizer Bevölkerung auf breite Akzeptanz stösst, die Umsetzung gestaltet sich schwierig. Der Anteil der erneuerbaren Energien steigt in der Schweiz nur langsam an. Ihre Kapazität erhöhte sich im Jahr 2020 (18,49 Gigawatt) gegenüber dem Vorjahr (17,92 GW) nur leicht.