800 Pfadigruppen, 30’000 Pfadis, 5 Tonnen Brot pro Tag. Zwei Wochen lang drehte sich im Goms (Wallis) alles um das grösste Pfadilager, das es in der Schweiz je gegeben hat. Ein riesiges Erlebnis – denn das Bundeslager der Pfadibewegung Schweiz findet nur alle 14 Jahre statt. Mitten drin auch wir. Und mit uns Super Mario.
Innert weniger Tage ist zwischen den Berggipfeln im Wallis eine Zeltstadt entstanden. Unter einem der schattenspendenden Stoffdächer richten auch wir uns ein. Jeden Tag sollen uns bis zu vier Pfadigruppen besuchen. Das Ziel für jede Gruppe: Mit Geschick und Köpfchen eine Schatztruhe finden und knacken. Die spielerische Herangehensweise ist ideal, um die Pfadis für die Energieproblematik zu sensibilisieren. Gleichzeitig erleben sie durch lustige Solar-Experimente die Kraft der Sonne.
Für den ersten Schritt braucht es ein ruhiges Händchen. Sobald eine Batterie genug Sonnenenergie gespeichert hat, versucht jemand aus der Gruppe, einen Ring dem „heissen Draht“ entlang zu manövrieren – ohne diesen zu berühren! Denn sonst schliesst sich der Stromkreis, der Strom fliesst, ein lauter Piepton ertönt und die gespeicherte Energie geht verloren. Nur mit genügend Energie ist es den Pfadis möglich, die Kiste zu öffnen.
Mit etwas Geduld macht es plötzlich Klick und das Schloss öffnet sich. In der Kiste finden die Pfadis… eine Schatztruhe! Schon geschafft?
Nicht ganz, denn die Schatztruhe ist mit einem Zahlenschloss verschlossen. Nun beginnt ein Parcours durch unterschiedliche Solar-Experimente. Bei jedem Posten erhalten die Pfadis ein Puzzlestück, das am Ende den Zahlencode für die Schatztruhe verrät.
Tü tütü tü tü tü _ tü tü tü tütüdüdü… Was ist das für ein Lied? „Super Mario“ ertönt es bei jeder Gruppe wie aus der Pistole geschossen. Der Theme-Song von Super Mario, einem der erfolgreichsten Videospiele aller Zeiten, ist über Generationen hinweg bekannt – auch bei den Kleinsten im Camp. Aber was hat Super Mario mit der Sonne zu tun?
Der Posten funktioniert so: Jemand aus der Gruppe zieht eine abgedunkelte Brille an, die im Innern einige Symbole zeigt. Die Brille ist über Glasfasern mit dem Controller verbunden, wo die verschiedenen Symbole ebenfalls drauf sind. Über die Glasfasern wird Licht geleitet wie in einem Kabel. Wenn also plötzlich kein Licht mehr auf die Glasfaser fällt, sieht man den Unterschied im Innern der Brille sofort.
Nun steht jemand mit dem Controller ins Licht und «dirigiert» Mario mit Befehlen durch einen Parcours, in dem er oder sie «Früchte» sammeln und Hindernisse überwinden muss. Die Befehle werden gegeben, indem beim Controller wiederholt auf das entsprechende Ende der Glasfaser geklopft wird. Durch das mehrmalige Abdunkeln mit dem Finger sieht Mario ein Blinken beim entsprechenden Symbol und weiss, was zu tun ist.
Die Befehle sind:
- Vorwärts
- Rückwärts
- Nach links
- Nach rechts
- Gump (über das Hindernis springen)
- Hand (die Frucht einsammeln)
Die zwei Wochen im Bundeslager haben gezeigt: Nicht nur die Pfadis hatten Spass daran – auch Leiter:innen und Helfer:innen kamen, um Solar Mario zu spielen.
Zusammen mit der Pfadibewegung Schweiz nutzen wir das Bundeslager und lancieren gemeinsam das Projekt „Scouts go Solar – Schweiz“. Mit diesem Projekt sollen Pfadfinderleitende aus allen Landesteilen der Schweiz ausgebildet werden, damit sie mit den Experimenten vielen Pfadigruppen die Solarenergie näher bringen können.
Möchten Sie Scouts go Solar und unsere weiteren Projekte unterstützen? Hier finden Sie alle Möglichkeiten dazu: