In Kilifi, an der kenianischen Ostküste, haben sich verwitwete Frauen zusammengeschlossen, um ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Die Witwengruppe nennt sich «Tabasamu» – was in Suaheli so viel wie «lächeln» bedeutet. Und ihr Lächeln steht für mehr als nur Hoffnung: Es ist Ausdruck von Gemeinschaft, gegenseitiger Unterstützung und wirtschaftlicher Unabhängigkeit in einer Gesellschaft, in der Frauen oft als minderwertig angesehen werden.
Gemeinsam haben die Frauen ein Geschäft aufgebaut. Alles begann mit einer solarbetriebenen Mühle. In der Region wird viel Ugali gegessen, ein feiner Maisbrei, der aus geschältem und gemahlenem Mais hergestellt wird. Von Hand ist das Entfernen der Kornschale ein mühsamer Prozess, der Stunden in Anspruch nimmt.
Dank dem Projekt Solar Learning for Women hat die Frauengruppe nun einen Kornschalenentferner. Dadurch können die Witwen die ganze Verarbeitung des Korns anbieten. Das nimmt dem ganzen Dorf eine Menge Handarbeit ab. Das Geschäft wächst und die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen wird immer stabiler.

Tabasamu ist nicht nur ein Business. Es ist ein Netzwerk der Solidarität. Manchmal ist das Leben unberechenbar, besonders für verwitwete Frauen, die oft finanziell und sozial benachteiligt sind. Der Anfang des Jahres ist für die Frauen eine besonders schwierige Zeit. Denn im Januar fallen die Schulgebühren für ihre Kinder an. Die Frauen von Tabasamu haben ein System entwickelt, bei dem alle einen Teil ihres ersparten Geldes beiseitelegen, für den Fall, dass eine von ihnen in Not ist.
Die Witwengruppe zeigt, wie viel Kraft in Gemeinschaft steckt: Mit Solarenergie, wirtschaftlichem Geschick und unerschütterlichem Zusammenhalt bauen sich die Frauen eine selbstbestimmte Zukunft auf – und bringen mit ihrem Lächeln das ganze Dorf zusammen.