«Die neuen Generation hat die Chance, Solarenergie zu nutzen», sagt Smart Leonard. Smart unterrichtet an der Berufsschule Tuwapende Watoto in Tansania Elektronik und Informatik. Er sieht in seiner Heimat viel Potenzial für Solarenergie – seinem Liebling unter den erneuerbaren Energien.
Die Energiearmut in Tansania erlebt Smart täglich. Wo es Anschluss ans Stromnetz gibt, ist die Versorgung unzuverlässig: Oft gibt es lange Stromausfälle. Zudem ist der Strom aus dem Netz sehr teuer. Einmal reiste Smart in ländliche Gebiete, die nicht ans Stromnetz angeschlossen sind. Die Bevölkerung muss kilometerweit gehen, nur um das Handy aufzuladen.
Solarenergie gibt den Menschen in Tansania Zugang zu Elektrizität, unabhängig vom Stromnetz. «Auf den Import von Solarprodukten werden keine Steuern erhoben. Deswegen sind die Materialkosten sehr tief.» Besonders für junge Menschen sieht Smart in der Solarenergie eine Chance, der Solarmarkt boomt.
Smart weiss von vielen Unternehmen in Tansania, welche in die Solarbranche investieren. Deshalb seien die Jobaussichten für Solartechniker:innen auch so gut. «Ich bin sehr stolz auf alle Jugendlichen, die etwas über Solarenergie lernen. Für sie ist es eine grossartige Möglichkeit, unabhängig zu sein und ihrer Familie mit diesem Wissen zu helfen.»
Während der Corona-Pandemie konnte der Unterricht in unseren Berufsbildungsprojekten nicht mehr vor Ort stattfinden. Daher haben wir mit unseren lokalen Partnerorganisationen eine digitale Lernplattform für die Solarbranche aufgebaut. In Tansania ist die Berufsschule Tuwapende Watoto unsere Partnerin. Eine Bedarfsanalyse hat gezeigt, dass die meisten Schüler:innen keine Laptops, sehr wohl aber ein Smartphone besitzen. Daher ist die Lernplattform auf Mobiltelefone und Tablets ausgerichtet.
Auch nach der Corona-Pandemie bringt die digitale Lernplattform viele Vorteile mit sich: Die Inhalte können einfacher zur Verfügung gestellt und aktualisiert werden und den Schüler:innen wird ein orts-unabhängiges und flexibles Lernen ermöglicht. Allerdings gibt es noch weitere Herausforderungen.
In vielen Schulen, beispielsweise auch in der Berufsschule Tuwapende Watoto, ist die Internetverbindung unzuverlässig. Deshalb haben wir mit einer MoodleBox experimentiert: Diese stellt die Lerninhalte für die Solartechnik auch ohne Internetzugang bereit.
Die MoodleBox besteht aus einem RaspberryPi, einem kostengünstigen winzigen Computer, auf dem das Lernsystem läuft. Die Lerninhalte werden lokal in einer schuleigenen Cloud gespeichert. So brauchen die Schüler:innen keinen Internetzugang und können trotzdem über das lokale Netzwerk auf die Unterlagen zugreifen.
Auch Smart ist begeistert von den Verbesserungen, welche die MoodleBox für die Schüler:innen mit sich bringt: «Bevor wir die MoodleBox hatten, war vor allem die Geschwindigkeit der Internetverbindung eine grosse Herausforderung. Jetzt können die Schüler:innen viel effizienter lernen und ihnen bleibt mehr Zeit für den praktischen Teil ihrer Ausbildung.»