Im Rahmen einer Solarprojektwoche erlebten Achtklässler:innen der Volksschule Munzinger hautnah, wie Photovoltaikanlagen montiert werden. Die Jugendlichen packten gleich selber mit an. In praktischen Workshops setzten sie sich zudem mit weiteren Aspekten zum Thema Sonnenenergie auseinander.
Solarpanels auf dem Schulhausdach anbringen, eine solarbetriebenen Lampe löten und kleine Solarautos kreieren – rund 40 Schüler:innen aus Bern kamen vor den Herbstferien in den Genuss einer Projektwoche rund um das Thema Solarenergie. Das Projekt Jugendsolar verschafft Jugendlichen die Möglichkeit, selbst einen Beitrag zur Energiewende zu leisten und sich Wissen über die Solarenergie anzueignen. Dabei wird die Energiezukunft lösungsorientiert diskutiert und lokal und praktisch angegangen.
Im Zentrum der Projektwoche stand der Bau einer kommerziellen Solaranlage, welche von den Oberstufenschüler:innen der Volksschule Munzinger unter Anleitung und Aufsicht von Fachleuten errichtet wurde. Die Gesamtfläche der PV-Anlagen beträgt rund 600 Quadratmeter, was ungefähr drei Tennisfeldern entspricht. Gebaut wurde auf den Dächern der beiden Pavillonbauten der Volksschule Marzili.
Die Jugendlichen erhielten durch die Projektwoche einen praxisnahen Einblick in eine Branche, die immer wichtiger wird. In Workshops erlebten sie Ansätze, wie die Energiewende konkret umgesetzt werden kann und konnten sich für nachhaltige Entwicklung sowie hochaktuelle umweltpolitische Themen sensibilisieren. Die Gruppenarbeiten beinhalteten einen Solarparcours mit solarem Kochen, das Erfassen des Solarpotentials, Inputs zu Energiesparen und Energieeffizienz sowie das Diskutieren in der Energiearena.
Dabei stiess die ganze Woche bei den Teilnehmenden auf reges Interesse, resümiert Vesna Bechstein, eine der Lehrpersonen der beiden Klassen. Besonders ausserschulische und praxisnahe Lernorte kommen bei den Jugendlichen stets gut an. Denn: „Die Themen Treibhauseffekt und Klimawandel haben wir im Unterricht intensiv behandelt. Wir wollen aber nicht nur davon sprechen, sondern auch etwas Praktisches dagegen tun“, erklärt die Lehrerin und fügt lobend an: „Die Schülerinnen und Schüler sind sensibilisiert, sie fragen nach und sind sehr kritisch.“
Zum Abschluss der Projektwoche fanden für Eltern, Schulbehörden und die Lehrerschaft eine Informationsveranstaltung und die Einweihung der Anlage statt. Dadurch wird auch das Umfeld der Jugendlichen für Solarenergie sensibilisiert und das Potential der Sonne in der Bevölkerung bekannt gemacht. Weil der Erfolg dieser Umwelttechnik unmittelbar sichtbar ist, begeistern solche Bildungsprojekte Menschen jeden Alters.
Auf die Beine gestellt wurde die Solarprojekte von der Organisation „Youth on the Roof“. Solafrica nahm daran teil, um von der langjährigen Erfahrung von Retze Koen, ehemaliger Projektleiter von Jugendsolar by Greenpeace, profitieren zu können.